LISSABON/LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die portugiesische Unternehmensgruppe
Espírito Santo International (ESI) hat die Einleitung eines
Insolvenzverfahrens beantragt. Sie bildet einen Teil der Gruppe GES
(Grupo Espírito Santo), die mit 20 Prozent an der kriselnden Großbank
BES (Banco Espírito Santo) beteiligt ist. Die ESI räumte in ihrem
Antrag ein, dass sie ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen
könne. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Lusa in der Nacht zum
Samstag berichtete, reichte die Gruppe das Gesuch in Luxemburg ein, wo
sie ihren Sitz hat.

    "Ein solches Verfahren ermöglicht es, die Interessen der Gläubiger
in transparenter und geordneter Weise unter der Aufsicht der Gerichte zu
verteidigen", begründete die ESI ihren Antrag. Ein solcher Schritt war
in Wirtschaftskreisen erwartet worden, nachdem die - zu der Gruppe
gehörende - Investmentgesellschaft RioForte Anfang der Woche fällige
Verbindlichkeiten bei Portugal Telecom in Höhe von 847 Millionen Euro
nicht bedienen konnte.

    Die portugiesische Zentralbank ist seit Wochen bemüht, das Geldhaus
BES von den Turbulenzen abzuschirmen, die das Firmenimperium der
Espírito-Santo-Gründerfamilie erfasst hatten. Die BES, Portugals
bedeutendste Privatbank, versicherte, über ausreichende Rücklagen zu
verfügen, um eventuelle Kreditausfälle aufzufangen./hk/DP/zb