HAMBURG/KIRKEL (dpa-AFX) - Die Umstellung zahlreicher Märkte der
angeschlagenen Baumarktkette Praktiker  auf die Schwestermarke
Max Bahr soll zügig starten. Bereits im August könnte die erste
Umbauwelle für einige Märkte beginnen, sagte Praktiker-Chef Kay Hafner
der "Wirtschaftswoche". Im September solle dann die erste umgebaute
Filiale neu eröffnen. Die verbleibenden Praktiker-Märkte sollen mit
einem deutlich reduzierten Sortiment wieder auf Kurs gebracht werden, so
Hafner. Zur Finanzierung des Konzepts will sich das Unternehmen von den
Aktionären bei der Hauptversammlung am 4. Juli eine Kapitalerhöhung
genehmigen lassen.

    Die Kapitalerhöhung gilt zudem als Voraussetzung für die
Gewährung eines dringend benötigten Kredits über 85 Millionen Euro.
Hafner bezeichnete das Finanzierungskonzept gegenüber der
"Wirtschaftswoche" als "alternativlos".

    Um die Finanzierung des Sanierungskonzept gibt es dem Bericht
zufolge seit Monaten Streit zwischen dem Aufsichtsrat und dem
Großaktionär der angeschlagenen Baumarktkette. Nach Informationen der
"Wirtschaftswoche" steuern beide Seiten nun auf einen Kompromiss zu.
"Wir sind weit, aber noch nicht fertig", sagte ein
Verhandlungsteilnehmer der "Wirtschaftswoche".

    Praktiker hatte 2011 einen Verlust von mehr als einer halben
Milliarde Euro verbucht. Zur Sanierung braucht das Unternehmen nach
eigenen Angaben 220 Millionen Euro. Es betreibt in Deutschland rund 330
Märkte und 110 im Ausland. Jüngst hatte Praktiker angekündigt, das
Auslandesgeschäft auf den Prüfstand zu stellen. Praktiker hat seinen
Sitz vom saarländischen Kirkel nach Hamburg verlegt./moh/DP/zb